125 km schlängelt sich die Nahe vom Saarland über Rheinland- Pfalz nach Bingen in den Rhein. Ähnlich lang ist der Naheradweg, der in Selbach (Saarland)an der Quelle startet.
Ich bin den Radweg nicht am Stück gefahren, eigentlich in drei Abschnitten. Das Stück von Bingen nach Bad Münster liegt mehr oder weniger vor meiner Haustür - da bin ich öfter mal unterwegs. Die Strecke von Bad Münster nach Kirn bin ich bereits vor 2 Jahren gefahren, damals hin - und zurück, da ich nicht mit der Bahn fahren wollte.
Ich bin am Parkplatz am Campingplatz in Bad Münster gestartet und dann ging es immer den Schildern nach.
Eine abwechslungsreiche Strecke: die Felsen des Rotenfels, die Weinberge, die Strecke entlang der Nahe,
die Wiesen und Felder. Der Weg führt nicht immer direkt an der Nahe entlang, aber man trifft sie immer wieder.
Vor Kirn war es dann nicht mehr so schön und danach noch weniger - Straßen, Industrie etc.
Den noch fehlenden Teil von der Quelle Selbach - Monzingen habe ich dann am 31.08.2023 in Angriff genommen.
Ich bin schon früh mit dem Zug nach Türkesmühle und dann zunächst über den Bostalsee (superschön) nach Selbach zur Quelle. Ich hätte auch vom Bahnhof noch ein Stück mit dem Bus fahren können, aber so viel Kilometer waren es ja nicht. Es war noch ganz schön frisch morgens um halb 10, das haben sich die anderen auch gedacht - es war erstmal gar nichts los (....äh - später auch nicht, so wenig Menschen habe ich auf einem Themenradweg noch nie gesehen). Von der Quelle in Selbach ging es dann zurück Richtung Kirn. Bergauf und bergab, auf schönen Wegen und auf nicht so schönen Wegen. Am wunderschönen Bostalsee vorbei. Ab und zu habe ich auch die Nahe aus der Nähe gesehen, aber meistens konnte man sie in der Ferne nur erahnen oder anhand des blauen Flusses auf Komoot sehen. Es waren schon einige Abschnitte dabei, die nicht so toll waren- sehr viel Straße mit relativ vielen viel zu schnellen Autos. Der schönste Abschnitt war die Gegend um die Traumschleifen Gräfin Loretta und Rund um die Karma, die ich schon vom Wandern kenne. Hier habe ich eine Wanderin getroffen, die mir sagte, dass ich der erste Mensch sei, dem sie heute begegnet ist. Hinter Idar Oberstein wurde es dann besonders unschön, als es dann bis hinter Kirn fast nur noch auf Straßen oder dicht daneben ging. Meinen ursprünglichen Plan, bis Kirn zu fahren und dann wieder in den Zug zu steigen, habe ich schon auf dem Hinweg ad acta gelegt, als ich gesehen habe, dass der Bahnhof nicht barrierefrei ist. Erstaunlich für einen Bahnhof in der Stadt wo jeder kleine Kleckerbahnhof davor und dahinter barrierefrei ist. Ich bin ja noch Neuling bei der Mitnahme des Rades, aber nach der Erfahrung in St. Goar und nun auch in Kirn, muss ich wohl doch vorher genauer schauen. Ich kann die 26 Kilo plus Gepäck nicht Treppen hinauf und hinuntertragen.
Ich bin dann weiter bis Monzingen und dort in den Zug. Dieser Teil des Naheradweges bekommt von mir kein Touristenempfehlungsprädikat und keine Medaille. Die Streckenführung ist teilweise wirklich nicht schön, auch wenn die Wege größtenteils mehr oder weniger in Ordnung sind. Da ist schon noch viel Luft nach oben. Durch die vielen Straßen finde ich es auch für Familien ungeeignet, da es viel zu gefährlich ist. Den Abschnitt von Bad Münster fand ich deutlich schöner, natürlich auch hier mit Ausnahme des Abschnittes um Kirn.
Es gibt mehrere offizielle Webseiten zum Nahe-Radweg, dort sind die Höhenmeter sehr unterschiedlich angegeben, teilweise sind die Seiten auch vor lauter Werbung kaum zu lesen, daher kann ich keine wirklich Empfehlung abgeben. Inwiefern die Bahnhöfe barrierefrei sind, weiß ich nicht im Detail, das müsste man dann jeweils schauen.
Bilder folgen in Kürze