Weser-Radweg

Der Weser-Radweg in 5 Etappen (Juli 2024)


Der Weser-Radweg wird immer wieder als schönster Radweg Deutschlands ausgezeichnet, da musste ich mir doch selber ein Bild machen.
Er verläuft auf ca. 520 Kilometern von Hann. Münden bis nach Cuxhaven. Weite Strecken sind beidseitig der Weser befahrbar. Unterschiedliche Landschaften, Regionen und Städte erwarten einen auf dem gut markierten Radweg.
Ich habe mich für die Hauptroute entschieden, die eigentlich in 8 Etappen aufgeteilt ist. Da die Anzahl der Höhenmeter überschaubar ist und ich ja mit dem E-Bike unterwegs war, habe ich die Strecke in 5 Etappen aufgeteilt.
Los ging es am Bahnhof in Hann. Münden. Da ich erst mit dem Zug anreisen musste, habe ich für die erste Etappe etwas weniger Kilometer eingeplant und bin nach Höxter. Wo Werra sich und Fulda küssen: In Hann. Münden entsteht die Weser und es ist ein tolles Städtchen - ich kenne es aber, so dass ich auf eine nähere Besichtigung verzichtet habe.
Der Weserradweg endet an der Kugelbake in Cuxhaven, dem Wahrzeichen der Stadt, das ich aus ganz vielen Sommerurlauben in meiner Kindheit kenne. Die Weser mündet natürlich schon vorher hinter Bremerhaven in die Nordsee.
Wettermäßig hatte ich alles dabei, über Regen, Gewitter, Gegenwind, Rückenwind, Sonne und kühle 10 Grad am Morgen.
Ich weiß nicht, ob es tatsächlich der schönste Radweg Deutschlands ist. Es war toll, keine Frage und ich kann ihn nur empfehlen. Er ist super ausgeschildert, die Radwege sind wirklich zu 98% super, es gibt viel zu sehen. Aber es gibt auch lange Abschnitte mit "Nichts" - ich mag die norddeutsche Landschaft durch Getreide- und Maisfelder mit den rot geklinkerten Häusern und später den Reetdächern. Ich komme ja aus Norddeutschland - warum geht ein Weser-Radweg über Ahausen (an der Wümme) und Verden an der Aller? Es gibt teilweise sehr tolle Infotafeln, an den ganz vielen Rastplätzen, aber man bemerkt Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern in punkto Pflege etc.

Komoot


Am 21.07.24 ging es los  auf den ca. 520 km langen Weserradweg.  Ich bin zunächst mit dem Zug von Hanau nach Hann Münden. 

Dort startet der Weg offiziell. Hann Münden ist ein schönes Städtchen, aber da ich es kenne, habe ich die Stadtrundfahrt 

gespart und hab mich direkt auf den gut beschilderten Radweg Richtung Höxter, meinem heutigen Ziel,  gemacht.

Tolle Radwege, sehr idyllisch und entspannt, also wirklich richtig richtig schön. 25 km vor Höxter fing es dann leider an zu 

schütten und es gab auch immer wieder heftiges Donnergrollen. Ich habe mich ein paar mal untergestellt, war aber trotzdem

pitschenass. Schade, denn gerade der letzte Abschnitt war landschaftlich besonders schön und hier fährt man auch immer 

direkt am Wasser entlang. Nach Ankunft habe ich mir noch die tolle Stadt angeschaut, wirklich sehr schön und sehenswert.


Weiter ging es auf die 2. Etappe des Weserradwegs. Ich bin im Hotel in Höxter gestartet und an der Uferpromenade auf den

markierten Radweg. Vorbei am Weltkulturerbe Corvey und immer den Schildern nach. Es war noch etwas frisch, aber die Luft 

war herrlich.  Ein wunderschöner Weg, idyllisch und entspannt.  In Holzminden gab es nochmal Skulpturen der AlItagsmenschen.

In Hameln habe ich dem Rattenfänger noch Hallo gesagt, bevor es weiter ging. Dann wurde es durch den starken Gegenwind

anstrengend.  Den Motor konnte ich nicht höher schalten, da der Akku bei 120 geplanten KM schon an die Grenzen kommt. 

20 km vor Vlotho hab ich mich leider verfahren weil ich nicht aufgepasst habe. 

Mein Hotel auf dem Berg habe ich dann nur über Umwege erreicht. Komoot ausgefallen, daher fehlen noch 10 km

und google hat mich über Wiesen geschickt. Akku so gut wie leer und ich nach über 125 km vollkommen ko.

Aber ich bin angekommen und morgen geht es hoffentlich ohne solche Pannen weiter. Der Weg ist echt superschön.


Die Wettervorhersagen waren nicht gut und so ging es schon um 7.15 Uhr auf die nächste Etappe nach Bücken. Wieder etwas

frisch aber herrlich. Ich hatte die Regenankündigungen im Rücken und zum Glück erst keinen Wind und dann meistens 

Rückenwind. Lief also genial gut.  Wieder sehr entschleunigend, auch wenn auf dieser  Etappe nicht soooo viel Weser war.  

In Petershagen habe ich meine neuen  Freunde, die AlItagsmenschen, wieder getroffen.  Und dann wurde es auch typisch 

norddeutsch und ich fühlte mich daheim. Getreidefelder, Maisfelder, große Traktoren, Klinkerhäuser, Kartoffeln und Eier.

Aber keine Weinautomaten. Vor Nienburg war es dann nicht ganz so schön und auch dahinter nicht.  Dann kam auch der Regen.

Einmal untergestellt, aber bis Bücken war es nicht so weit. Und dann kam ich in meinem Hotel an. Das Thöles Hotel in 

Bücken/Hoya. Ich empfehle eigentlich ungern was, aber dieses Hotel sollte man auf dem Weserradweg einplanen. Es ist mehr als genial. Nicht nur vom Preisleistungsverhältnis. Die Zimmer, der Spabereich, der Service. So viel Liebe zum Detail.

Weiter ging auf die vorletzte Etappe nach Elsfleth.  Nach einem tollen Frühstück in  dem grandiosen Hotel Thöles in Bücken ging es über Hoya nach Verden. Der Weg an der Uferpromenade der Aller ist derzeit gesperrt 

Und weiter ging  es über Achim und Bremen. Dort war ganz schön was los, aber da ich Bremen kenne und wir am Wochenende nochmal dort sind, konnte ich mir das Sightseeing sparen.  Über Bremen ging es dann zu meinem heutigen Ziel Elsfleth. Diese Etappe hat mich ehrlich gesagt nicht so überzeugt. Wenig Weser, viel Nichts, um Bremen ist es auch nicht besonders schön. Die Einkehrmöglichkeiten sind an der Strecke teilweise überschaubar und es gibt keine Ladestation.  Da ich fast die ganze Zeit sehr starken Gegenwind hatte, musste ich irgendwann mal etwas "nachtanken", da ich im ECO Modus nicht vorangekommen bin. Ich habe schon etwas neidisch auf die geschaut, die mir entgegen kamen. 





Nach 540 Kilometern und 5 Etappen bin ich in Cuxhaven angekommen . Hurra, ich habs geschafft.  

Heute bin ich ganz früh in Elsfleth  los, bei kühlen 10 Grad. Ausser den Kühen, Schafen und mir war nicht viel unterwegs.

 Nach Bremerhaven ging es mit der Fähre und dann durch den endlos langen Hafen.  Danach war endlich die Nordsee in Sicht,

 also eher das Watt. Es war mit Rückenwind heute super zu fahren. Über Sahlenburg und Duhnen ging es zur Kugelbake  

- meinem Ziel. Bzw. bis kurz davor, mit dem Rad darf man dort nicht hin.

 Die Etappe hat mir super gefallen, für mich ich sie ein Stück Heimat.





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